Meine Erlebnisse in Frankreich

Hallo, ich bin Jana und ich war von 12. Mai bis 16. Juni in Angers. Wir, meine Familie und ich, haben uns mittags, gegen viertel nach eins, mit meiner Gastfamilie in Amiens getroffen. Amiens ist eine Stadt, die etwa vier Sunden Autofahrt von Düren und etwa dreieinhalb Stunden Autofahrt von Angers (der Stadt, in der meine Austauschfamilie wohnt) entfernt liegt. Dort haben wir dann alle etwas zusammen gegessen und die Eltern hatten Zeit, sich etwas kennenzulernen. Nach dem Essen haben wir einen Spaziergang am Wasser entlang gemacht und unsere Eltern haben sich unterhalten, was ganz einfach war, da der Vater von Karla, meiner Austauschpartnerin, in Deutschland geboren ist und deutsche Eltern hat. Karla und ich haben eigentlich nicht viel geredet, da wir a) nicht wussten, was wir uns erzählen sollten und b) glaube ich, waren wir beide etwas schüchtern und keiner wollte ein Gespräch anfangen.
Nach etwa 3 Stunden in Amiens sind meine Eltern mit meiner Schwester wieder nach Deutschland gefahren und ich bin mit meiner Austauschfamilie nach Angers gefahren, wo wir dann gegen acht Uhr ankamen. Dort wurde mir erst einmal das Haus gezeigt und wir haben etwas gegessen. In der Schule habe ich mich auch ganz schnell eingelebt, obwohl ich am Anfang Angst hatte, mich zu verlaufen, da die Schule ganz groß ist und wir nicht nur im Collège (5.-9. Klasse) Unterricht haben, sondern auch alle Naturwissenschaften und Kunst im Lycée (Oberstufe) haben. Diese zwei Schulen sind nicht nur viel größer als unsere Schule, sondern auch viel moderner ausgestattet. So gibt es in jeder Klasse ein Whiteboard, über welches die Lehrer mit ihrem Tablet-PC den Unterricht gestalten. Ein anderer großer Unterschied an der Schule in Frankreich ist, dass die Schüler kein Schulbrot mit in die Schule nehmen dürfen, da das Essen auf dem Schulhof verboten ist. Außerdem haben die Schüler dann auch noch montags, dienstags und donnerstags bis fünf Uhr Schule, was für mich am Anfang total ungewohnt war. Ich saß dann immer im Klassenraum, schaute auf die Uhr und sah, dass wir zum Beispiel schon halb fünf haben. Ich fragte mich dann, warum ich mir um diese Uhrzeit noch das Gerede des Lehrers anhören muss, wenn man sich sowieso nicht mehr konzentrieren kann. Denn das ist die Zeit, zu der ich in Deutschland wieder zu Hause bin, Hausaufgaben gemacht habe und mich mit Freunden treffe. Doch dazu haben die meisten Franzosen unter der Woche gar keine Zeit, denn die schreiben nicht wie wir, 3 bzw. 2 Klassenarbeiten und hin und wieder mal einen Test, die Schreiben in jedem Fach alle zwei Wochen einen Test und alle drei Wochen einen größeren Test, in dem auch Themen aus dem vergangenem Schuljahr drankommen, was dazu führt, dass fast jeden Tag ein Test in der Schule geschrieben wird.

In Frankreich, dort wo ich war, ist es meiner Meinung nach etwas kälter, als in Deutschland. Zum Beispiel waren es an einem Tag im Mai nur 3°C. In der Außenanlage eines Museums wurden dann sogar Decken verteilt, weil allen Besucher kalt war. Man hätte fast meinen können, dass wir Mitte Dezember haben. Danach ist es dann etwas wärmer geworden, ungefähr 10 bis 15°C.

Ich habe auch gemerkt, dass ich etwas länger für die Hausaufgaben aus Deutschland in den Fächern Mathe und Latein brauchte, da ich mir die Erklärungen in den Büchern erst ein oder zwei Mal durchlesen muss, bis das ich es verstehe, weil es mir ja keiner erklären konnte.

Im Großen und Ganzen gefiel es mir richtig gut und bereue es nicht, das ich mich für den Austausch beworben habe. Schließlich habe ich hier schon richtig viele neue Erfahrungen gesammelt, die ich wahrscheinlich im Urlaub mit meinen Eltern oder auf einer Klassenfahrt nie gesammelt hätte.

Jana

2 Antworten auf „Meine Erlebnisse in Frankreich“

  1. Also Angst kann man das eigentlich nicht nennen. Ich hatte nur ein bisschen Respekt vor den fünf Wochen und hab oft überlegt, was passieren würde, wenn ich Heimweh bekäme, wenn ich krank werden würde oder sogar zum Arzt gehen müsste….
    Auf dem Weg nach Frankreich habe ich mich auch oft gefragt, warum ich das überhaupt mache, denn mir war ja bewusst, dass das kein Urlaub werden wird. Ganz im Gegenteil: Ich musste jeden Tag die Hausaufgaben aus Frankreich erledigen und zum Teil auch die aus Deutschland…..
    Erstaunlicherweise habe ich aber kein bisschen Heimweh gehabt, was warscheinlich an meinen Gasteltern und Karla lag, die mich so herzlich in ihre Familie aufgenommen haben.

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